Wie bin ich hier gelandet? Warum sitze ich hier in diesem Raum, in dem nichts natürlicher ist als mein eigener Körper? Nicht mal die roten Geranien auf dem Balkon haben ihre ursprüngliche Farbe. Wenn ich aus dem Fenster schaue ist alles betoniert, die Gärten abgesteckt und ordentlich angelegt. Menschen fahren mit Elektrorollern umher und lassen sie an jeder beliebigen Straßenecke achtlos stehen oder fallen. Ob es wohl auf dieser Erde einen einzigen Stein gibt, der noch nicht von einem Menschen umgedreht wurde?

Als ich ein Kind war fuhren wir in den Ferien zu meiner Tante auf das Land. Ich mag den Geruch von Dung. Wenn es so riecht, habe ich den Eindruck die Natur fühlen zu können und ich muss daran denken wie wir unsere Hände in Kuhmäuler gesteckt haben um Schwimmhäute zwischen den Fingern zu bekommen. Ich erinnere mich an meine erste Fahrt ans Mittelmeer. Wir wohnten in einer kleinen Ferienwohnung mit einem Garten voller hoch gewachsener Pinienbäume. Es war heiß und an der Promenade wuchsen Palmen und Kakteen. Auf Mallorca war ich noch nie. Ich stelle mir eine hügelige Landschaft vor, Gärten mit hübschen kleinen Fincas und Palmen. In einem Reiseführer habe ich gelesen, dass nur eine einzige Palmenart heimisch auf Mallorca ist. Dem zum Trotz importieren immigrierte Inselbewohner weitere mediterrane Zierpflanzen für ihre Gärten. Viele dieser Grundbesitzer*innen verbringen nur eine begrenzte Zeit im Jahr in ihren schmucken Häusern. Zwischenzeitlich ist der Garten sich selbst oder einem angestellten Gärtner überlassen.

Mit Bedauern mussten wir feststellen, dass die Zucchinipflanzen im Gemüsebeet kaum Früchte trugen. In der Nachbarschaft sprach sich herum, dass viele Anwohner eine ähnliche Beobachtung in ihrem Garten gemacht hatten. Es wurde vermutet, dass es am Fehlen der Insekten liegen könnte. Die Gartencentren rieten dazu, die Blüten selbst zu bestäuben. Zucchinis sind einhäusige Kürbisgewächse, sie bilden an einer Pflanze männliche und weibliche Blüten. Eine Zucchini entsteht aus der weiblichen Blüte, wenn diese zuvor mit den Pollen der männlichen bestäubt wurde. Mit einem weichen Stück Papier kann man die Pollen aus der männlichen Blüte aufnehmen und diese dann vorsichtig in der weiblichen Blüte abstreifen.

Im Supermarkt liegen Unmengen an Fleisch. In den abgepackten Plastikpaketen schillern die Stücke rosafarben. Vor den Tetrapaks Milch stehend denke ich an eine Zeichnung, die ich irgendwo einmal gesehen habe, auf der Frauen mit ihren Brüsten an Milchpumpen angeschlossen waren. Sie standen in Reih und Glied wie in einem Stall. Menschen sind die einzigen Geschöpfe, die artfremde Milch trinken. Mein Bruder ist seit einem halben Jahr laktoseintolerant. In einem Artikel den ich gelesen habe wurde behauptet, dass Rinder Klimasünder Nummer eins seien. Vor dem Eierregal frage ich mich, ob Federn absichtlich in die Bioeikartons gelegt werden.

An einem Tag im Sommer, an dem der Hitzerekord in Deutschland geknackt wurde, flogen in unserer Küche einige Fruchtfliegen auf als ich zum Obst griff. Ich brachte den Biomüll raus. Als ich den Deckel öffnete, sah ich, dass die Biotonne voller Maden war. Unzählige weiße kleine Würmer, die sich übereinander wanden. Welche von ihnen wohl die Erste war. Wie Leben entsteht. Eine Made gibt es nicht als Kuscheltier zu kaufen. Im Kinderzimmer befinden sich stattdessen Bärchen, Schäfchen, Hündchen und Äffchen.

Meine Tochter hat schon viele Tiere getötet. Ich habe sie dabei beobachtet, wie sie mit Enthusiasmus auf Käfer und Ameisen trat. Da war sie nicht mal zwei. Als ich noch ein Kind war hatte mein Opa im Garten einen kleinen Teich, in den wir viele lebendige Regenwürmer Fischen zum Fraß vorwarfen. Die Fische hatten wir Kinder uns in einem Geschäft aussuchen dürfen. Sie glitzerten im Wasser, die Würmer glitten dunkel und langsam auf den Grund. Es gab auch viele Heuschrecken hinten auf dem wilden Feld, wie wir es nannten. Wir spielten Forscher. Ich weiß nicht, wieviele Beinchen ich ausgerissen habe. Mein Opa hatte Kaninchen. Im engen Stall taten sie mir leid. Ich ließ sie oft im Garten herum hoppeln und hatte Schwierigkeiten sie wieder einzufangen. Mein Opa ärgerte sich jedes Mal wenn er die Tiere im Salatbeet sitzen sah. Einmal habe ich zugesehen, wie er einem der Kaninchen das Fell über die Ohren zog. Wochenlang erinnerten Blutstropfen auf dem Steinweg daran.

Es wird zwischen Haustier, Wildtier, Nutztier und Schädling unterschieden. Die meisten Haustiere haben weiches Fell, gepflegte Federn, sind süß, exotisch oder Ersatzmenschen. In einem Ratgeber lese ich, dass ein Schädling mehr schadet als dass er nutzt. Nutztiere werden primär aus wirtschaftlichen Gründen gehalten und / oder getötet. Manche leben um zu arbeiten und andere leben um zu sterben. Forschung wird mit Säugetieren, Pilzen, Bakterien und Insekten betrieben, die sich nicht dagegen wehren können. Im Tierschutzgesetz wird zwischen wirbellosen Tieren und warmblütigen Tieren unterschieden und Insekten werden prinzipiell weniger Rechte eingeräumt. Bienen stellen unter den Insekten mittlerweile eine Ausnahme dar. Menschen sind vermutlich zu dem Schluss gekommen, dass sie ihm mehr nutzen als dass sie stören.

Der Garten ist weitläufig. Es gibt eine Wiese hinter dem Haus, einen Hühnerhof auf dem verschiedenfarbige Hühner unsere Essensreste verwerten und einen kleinen künstlich angelegten See aus dem eine kleine verwilderte Insel emporragt. Darauf wächst eine Trauerweide und viel Gestrüpp. Ein Entenpaar hatte ein Nest gebaut. Bis vor kur- zem wuchs eine kleine Kanarische Dattelpalme in diesem Biotop. Als ich jedoch vor einiger Zeit in den Garten ging sah ich, dass die Palme all ihre Wedel schlaff hängen ließ. Sie ragten halb ins Wasser hinein und der kurze Stamm sah aus als hätte er eine offene Wunde. Ich fand heraus, dass das Phänomen des Palmensterbens seit Anfang der 90er Jahre im Mittelmeerraum zu beobachten ist und dass der aus Südostasien stammender Rote Palmrüssler (Rhynchophorus ferrugineus) dafür verantwortlich gemacht wird. In ausgefressenen Hohlräumen der Bäume legt der weibliche Käfer bis zu 300 Eier. Die Larven fressen sich über einen Zeitraum von etwa drei Monaten durch das Gewebe der Pflanze und bauen sich damit ihre Kokons. Durch die Zerstörung des Wachstumskegels fallen die Palmwedel ab und die Pflanze kann keine neuen Blätter mehr ausbilden und stirbt. Die adulten Käfer befallen anschließend die nächste Palme. Sie können fliegen, sind aber nicht derart flugbegabt, als dass sie selbstständig von Asien nach Europa gekommen sein könnten. Die Larven über- leben jedoch mehrere Monate im Kern der Palme. Möglicherweise saßen sie in Europaletten oder in importierten Palmen auf dem Weg nach Südeuropa. In Asien gelten die Larven als Delikatesse. Im Mittelmeerraum werden sie als Schädling bezeichnet. Im Gehege der Hühner lässt sich vermutlich seit Jahren kein Wurm mehr blicken. Sie picken Körner und bekommen Essensreste vorgesetzt. Als zwei von den Hühnern starben, wurden sie durch Jungtiere ersetzt. Ich beobachtete die 6 € Hennen im Gehege und bemerkte, dass die alten Hühner immer wieder mit ihren Schnäbeln nach ihnen hackten. Diese ließen es ohne Gegenwehr mit sich geschehen, ver- suchten aber den Älteren möglichst aus dem Weg zu gehen. Ich hatte einige Male den Impuls, durch laute Zurufe die Neuankömmlinge vor den Angreifern zu schützen. Bei einer Recherche im Internet fand ich Informationen über die sogenannte Hackordnung und überließ den Tieren den Aufbau ihrer eigenen sozialen Hierarchien.

Es wird behauptet, Pflanzen stehen an unterster Stelle der Nahrungskette, Pflanzenfresser auf einer nächst höheren und Fleischfresser darüber. Vielleicht muss der Mensch vor diesem Hintergrund Tiere und Pflanzen in Masse halten und verzehren. Wir sind weder die Stärksten noch die Schnellsten. Im Vergleich mit anderen Lebewesen ist das menschliche Gehirn überdimensioniert groß, heißt es. Vielleicht spricht das für Klugheit. In einem Buch lese ich, dass wir lange Zeit hinter dem Löwen in der Nahrungskette standen. Der Mensch musste warten bis die wilden Tiere satt gefressen waren und sich mit den Resten begnügen. Oftmals waren nur die Knochen übrig. So machte sich der Mensch als Mängelwesen mit Werkzeug an die Knochenreste und ernährte sich vom proteinhaltigen Knochenmark. Heute werden Wildtiere in Zoos eingesperrt, damit wir an einem Sonntag mit einer Picknickdecke im Bollerwagen gemütlich an ihnen vorüber gehen können. Die Fähigkeit der Pflanzen ist bewundernswert, erzeugen sie ihre Nahrung aus unbelebter Materie selbst. Ob Pflanzen ein Gehirn besitzen weiß die Forschung ironischerweise nicht. Die Wurzelspitzen weisen nach Erkenntnissen einiger Forscher tatsächlich auf eine gehirnähnliche Struktur hin. Die Sprache von Tieren und Pflanzen können die wenigsten Menschen richtig ver- stehen, kaum einer bemüht sich. Die meisten Menschen sprechen Pflanzen eine Kommunikationsfähigkeit ab. Dass sich einige Tierarten untereinander mit Lauten vor Gefahren warnen, ist bewiesen. Achtung, ein Mensch. Flüchten gefangen gehaltene Tiere in eine imaginierte Realität? Schaffen sie virtuellen Raum? Wir haben in unserem Drei-Personen-Haushalt 14 Applegeräte. Meine Mutter behauptet, sie brauche kein Handy. Ich finde es praktisch, dass sie trotzdem eins besitzt. Früher konnte ich alle wichtigen Festnetznummern auswendig. Die Geburtstage und die Telefonnummern meiner Freunde wusste ich ebenfalls. Ich durfte erst abends telefonieren, weil es dann umsonst oder zumindest billiger war. Aber wenn meine Mutter gerade telefonierte, konnte ich nicht ins Internet mit unserem Windows 98. Es hat ohnehin ewig gedauert sich einzuwählen und dabei ertönte ein merkwürdiges Gepiepse. Jetzt befinden sich in einigen Haushalten smarte Geräte. Die kleinen Schwestern namens Alexa und Siri können Gefühle simulieren. Die weiblichen Stimmen könnten von Assistentinnen, Nachrichtensprecherinnen, Krankenschwestern oder Sekretärinnen sein. Sie versichern uns, dass wir ihnen im Gegensatz zu ihrem großen Bruder vertrauen können, sie wollen uns keine Angst machen. Sie sind da, um uns zu leiten und zu helfen. Eine Stimme kann berühren ohne zu berühren. Viele Menschen streichen vermutlich öfter über einen Bildschirm als über die Haut eines Mitmenschen.

Ich kann mich daran erinnern, dass ich mich als Kind oft beobachtet gefühlt habe. Ich wurde nicht religiös erzogen, aber ich habe das damals mit einer Art göttlichem Beobachter assoziiert. Heute habe ich eine Google-Mailadresse. Bei Youtube finde ich es sehr praktisch, dass ich auf eine Liste meiner zuletzt gesehenen Videos zugreifen kann. Wenn ich Google Maps öffne, kann ich mich mit einem blauen Punkt identifizieren. Der Blick von oben gibt mir das Gefühl meinen Kiez zu überblicken und den effizientesten Weg wählen zu können. Ich weiß, dass Google weiß, wo ich bin. Manchmal, wenn ich auf die Toilette gehe und mein Handy mitnehme überlege ich, ob Google auch weiß wo ich mich in meiner Wohnung befinde. Ob Google weiß, welche Webseiten oder Apps ich in welchem Raum meiner Wohnung bevorzugt besuche. Gegenüber befindet sich eine Bäckerei. Die Inhaberin erzählte mir, dass es den Laden bereits zu DDR Zeiten gab. Sie hat keine Webseite. Wenn ich mit meinem Handy auf Google Maps meinen Standort be- trachte, dann wird mir die Bäckerei nicht angezeigt. Wenn ich gezielt nach einer Bäckerei in meiner Umgebung suche, erscheint ein Bild eines Brötchens und eine Entfernungsanzeige mit Angabe der zeitlichen Dauer für den Weg: Eine Minute mit dem Rad. Mein Rad steht an einem Fahrradständer vor der Tür der Bäckerei, aber das weiß Google anscheinend nicht. Obwohl ich mein Handy in meiner Hosentasche dabei hatte, als ich das Rad fest schloss. In den Kommentaren stehen sowohl positive Bewertungen über das leckere Essen und das freundliche Personal sowie Beschwerden über dasselbe.

Ich habe gelesen, dass Sucheinträge auf Google zur Analyse herangezogen werden, um Epidemien frühzeitig bzw. in Echtzeit zu erkennen und vorherzusagen. In den letzten drei Monaten habe ich etwa sieben mal nach den Symptomen des Coronavirus gegoogelt. Ich habe Leute dabei beobachtet wie sie Unmengen an Mehlpaketen in ihre Einkaufswägen luden. Eine Frau hatte einen Säugling in einem Tuch umgebunden. Sie ging unerwartet behändig in die Knie, lud geduldig zwei Pakete zwei Pakete zwei Pakete in ihren Einkaufswagen. Jemand sagte mir, dass Youtube Videos blockiere, in denen das Wort Coronavirus erwähnt wird.

Viren benötigen wie Parasiten einen Wirt zur Vermehrung, denn sie haben keinen eigenen Stoffwechsel. Aus diesem Grund wird ihnen der Status eines Lebewesens abgesprochen. Was ist Leben, was ist ein Wesen? Status eines Lebewesens. Was ist ein Virus, das wie ein Dämon Körper in Besitz nimmt und umprogrammiert? Jetzt, wo wir alle in die virtuelle Welt flüchten um an unseren sozialen Netzwerken festzuhalten oder diese neu aufzubauen: Welche Krise würde ein flächendeckender digitaler Virus hervorrufen? Im physischen Sinne ohnehin unbetretbar, fühle ich meinen Körper ungewohnt bewusst bei dem Gedanken, dass mir der Weg ins Netz versperrt sein könnte.

Als ich im Sommer im Meer baden war habe ich mich für einen kurzen Augenblick von der Natur beherrscht gefühlt. Wenn es dunkel ist mach ich eine Lampe an. Wenn mir im Winter nach Erdbeeren ist, kann ich welche kaufen. Wenn ich aus dem Fenster schaue sehe ich Beton und Blech. Ein Stück Himmel, ein paar Wolken. Ein kahler Baum, zwischen hohen Häusern. Wie schafft er es dort zu überleben? Ein seltenes Flugzeug in Coronazeiten hinterlässt einen Kondenzstreifen.
Ich betrete die riesige Halle. Die Decke befindet sich in unerreichbarer Höhe. Ich fühle mich wie eine Modellfigur, deren Funktion es ist, die Proportion des Gebäudes zu verdeutlichen. Das Geräusch meiner Schritte wird verschluckt, der Boden spiegelt immateriell. Er reflektiert die Deckenlampen, alles glänzt.
Orientierungslos taste ich mit meinem Blick durch den Raum und entschlüssle Symbole. Dann lasse ich mich von den Schildern in Richtung Ankunftsbereich leiten und befinde mich schließlich in einem langen Gang, in dessen Mitte zwischen Fahrstuhl und Fahrstuhl fest installierte Sitzmöglichkeiten angebracht sind. Viele Menschen warten. Die Bänke schauen Rücken an Rücken in gegenüberliegende Richtungen. Die eine Sitzreihe blickt auf einen Stand der Autovermietung Sixt. Die Theke glänzt futuristisch schwarz orange. Daneben weitere Geschäfte. Ich setze mich auf einen freien Platz der anderen Sitzreihe und blicke auf eine drei mal drei Meter große Plattform, die von einem transparenten Geländer begrenzt ist. Die Rückwand dieser bühnenhaften Empore ist eine milchgläserne Schiebetür, die sich in unregelmäßigen Abständen öffnet und einzelne oder Schwünge von Menschen ausspuckt. In einem Moment des Innehaltens suchen diese im Meer der Wartenden nach bekannten Gesichtern, die erwartungsvoll in deren Richtung schauen. Erkennen sich Wartende*r und Ankommende*r, heben sich Brusträume und / oder Augenbrauen, Hälse werden gereckt oder Lächeln spielt um Mundwinkel. Ist das Erleichterung? Die Schiebetür hinter ihnen öffnet sich erneut und liefert Nachschub. Die Gestrandeten müssen nach rechts oder links lange Rampen abwärts schreiten, um auf die untere Ebene der Wartenden zu gelangen. Viele von ihnen schieben voll gepackte Gepäckwägen vor oder ziehen rollbare Koffer hinter sich her.
Ich suche nach einem Muster für welche der beiden Rampen gepäckschiebende und -ziehende Reisende sich entscheiden und stelle fest, dass die meisten den selben Weg wählen, den die Person vor ihnen eingeschlagen hat. Zwischendurch gibt es auch Solokünstler*innen, die rebellisch und schwungvoll ihre Koffer über die freie Abfahrt von der Bühne ins Publikum hinab rollen. Einmal entscheidet sich ein Mann mit schwerem Kofferwagen für links, ändert dann aber offensichtlich doch seine Meinung und rollt mit einer umständlichen Drehung nach rechts ab. Ein älterer Herr wird von seinem Kofferwagen die Rampe nach unten gezogen und hat Schwierigkeiten entgegenzusteuern um eine Kollision mit dem Geländer zu verhindern. Auf ihn wartet eine jüngere Frau, die lächelnd nicht zur Hilfe eilt.
Die Wartehalle hat sich geleert. Ein Sitzplatz ist von einer lebensgroßen Kunststofffigur besetzt. Ronald Mc Donald wartet auf jeden und fordert Kinder wortlos auf, sich auf seinen Schoß zu setzen. Oder die erwachsene Begleitung kommt auf die famose Idee, den eigenen Nachwuchs auf die Knie des bunten Clowns zu zwingen um ein Foto zu knipsen. Ich blättere in Gedanken durch ein Fotoalbum und schaue mir eines dieser Bilder an. Ach weißt du noch, als wir mit dem Ronald da in der Wartehalle waren. Nein, für solche Alben werden diese Fotos vermutlich nicht geschossen. Eher für die Tante per Whatsapp guck mal wie lustig. Und vielleicht funktioniert das Foto mit seinem product placement als indirekte Werbung hast du nicht auch Lust mal wieder zu Mc Donalds zu gehen? Den ein oder anderen regt die bunte Kunststofffigur sicherlich zum Appetit an. Ich beobachte eine Gruppe von Leuten auf ihrem zielstrebigen Gang zum Fast Food Restaurant, welches in Sichtweite Geruch von Pommes und Burger verströmt.
Ich schaue mich um. Silber, schwarz, weiß, sauber, modern. Dem Stress- und Adrenalinpegel der Transitsituation begegnen klare Linien und dezente Farbtöne. Dagegen hält Halogen- und Neonlicht. Die nahe gelegenen saloonähnlichen WC-Türen schwingen lautlos hin und her. Ein leises Rauschen der Ablüftungsanlage lässt mich nach oben blicken. Große Rohre verbinden Luftschächte und Ablüftungen. Ich überlege, wo ich mich bei einem Terrorattentat verstecken könnte. Es wäre vermutlich schwierig, hinauf auf eines dieser Rohre zu klettern. Eine Durchsage unterbricht meine Gedanken und will meinen Blick warnend auf meine Tasche diktieren. Es scheint, als ob die Frau weiter vorn ihre Handtasche enger an ihre Brust drückt. Sie trägt hohe Schuhe und auftoupierte Haare, als möchte sie sich größer machen als sie ist. Die Leggins in Leopardenoptik komplettiert mein vorurteilbehaftetes Bild, vervollständigt meine Vorstellung an ein angegriffenes Tier, dass sein Fell aufrichtet um bedrohlicher zu wirken.
Nicht weit entfernt stehen drei Jugendliche. Sie unterhalten sich und formen eine Art Halbkreis zueinander. Ihre Körper sind unablässig in Bewegung. Während der eine von einem Bein aufs andere trippt, dreht der nächste mit ausgebreiteten Armen seinen Oberkörper. Der dritte schlenkert dazu seine Armen hin und her.
Zwei Männer in Uniform und überdimensionierten Maschinengewehren über der Schulter nähern sich und erinnern mich an meine Gedanken von vorhin. Ich bin mir nicht sicher, ob sie mir in ihrer Montur Sicherheit suggerieren wollen oder Unbehagen vermitteln. Sie schreiten den Gang ab und lassen ihre Blicke kontrollierend schweifen. Sie gehen nebeneinander, unterhalten sich aber nicht.
Ein Mädchen reitet auf einem Koffer an mir vorbei. Der ältere Mann, der ihn hinter sich her zieht, sagt etwas zu einer Frau, die ein paar Meter schneller läuft. Das Mädchen lacht unbeschwert und lässt ihre Beine begeistert hin und her baumeln. Die Frau sieht sich suchend um, wendet plötzlich und veranlasst damit, den Mann stehen zu bleiben. Die Frau holt ihr Handy umständlich aus der Tasche und wählt eine Nummer, die auf einem abgegriffenen Zettel notiert ist, den sie aus ihrer Manteltasche geholt hat. Während sie mit dem Handy am Ohr auf eine Antwort wartet hält sie sich am Griff des Koffers fest, den sie dem Mann abgenommen hat. Das Mädchen ist abgestiegen und hat die Hand ihres Großvaters ergriffen. Eine ältere, korpulente Frau mit weißen Haaren und angeleintem ockerfarbenen Hund wartet ein Stück weiter vorn. Als das Tier winselt, wird es genötigt sich hinzusetzen. Ich verfolge den Hundeblick zu einem Mann mit Cheeseburger, den das Tier vermutlich erschnuppert hat. Unerreichbar für ihn, legt er sich auf die kühlen Fliesen, spitzt die Ohren und schlägt elegant eine Pfote über die andere. Nach einigen Minuten nähert sich ein Pärchen Ende Dreißig. Die Frau mit blondem Zopf säuselt in hoher Stimme aus der Entfernung na, wer ist da? und beugt sich während des Gehens leicht nach vorn. Kaum ist sie in Reichweite springt der Hund aufgeregt und freudig an ihr hoch. Die männliche Begleitung der Frau weicht der Begrüßung des Hundes aus und steuert auf die ältere Frau zu. Im Anschluss umarmen sich die Frauen und er tätschelt den Hund, der nun am mitgebrachten Koffer schnüffelt hast du mir was mitgebracht?
Gurtbänder ordnen Menschen auf Quadratmeter. Ich stehe hinter einem Mann in dunkelblauem T-Shirt. Gebeugt trägt er einen Rucksack auf dem Rücken, hält Handy und 0,5 Liter Plastikflasche in den Händen und sieht ab und zu von seinem Mobilgerät hoch um auf die Monitore über den beiden Tresen zu blicken, vor denen sich die Menschen aufgestellt haben. Die armbreiten Abstände zwischen Menschen sind mit Rucksäcken und Koffern gefüllt. Eine schicke kleine Frau geht zielstrebig an allen Wartenden vorbei und parkt ihren kleinen schwarzen Koffer hinter einem der beiden Tresen. Sie erledigt einige Handgriffe dahinter und schaltet vermutlich einen Computer an. Danach öffnet sie mit einem Code die Glastür, die augenblicklich den Weg in einen Gang öffnet. Zurück am Tresen blickt sie auf und bittet mit einer Handbewegung die ersten Personen in der Schlange zu sich. Im Stopp and go bewegen wir uns vorwärts. Ich nähere mich dem Schalter, habe mobiles Ticket und Ausweis bereit. Dann halte ich mein Handy über ein blinkendes Gerät, sie mustert mein Foto auf dem Ausweis, gibt ihn mir zurück und wünscht einen guten Flug. Ich bedanke mich und gehe zügig durch den Gang bis zu einer Treppe die rechts hinab führt. Dort stoppt mich das Ende der Schlange. Vor mir wartet nun eine andere Person mit einem Rucksack, an dem ein kleines hässliches Kuscheltier baumelt. Ein dreckiges Mäuschen, Hündchen oder Bärchen. Ein bestimmter Schlag von Mensch, der diese seltsamen Stoffanhänger besitzt. Ich ekel mich und wende mich ab. Durch schmale Fenster kann man auf das Rollfeld schauen. Ich denke an die Bilder von Fischli und Weiss. Nach weiteren Minuten Wartezeit setzen sich die Leute vor mir in Bewegung. Die meisten von uns haben einen rollbaren Handgepäckkoffer (55 x 40 x 20 cm) und einen Rucksack (maximal 40cm x 20cm x 25cm) geschultert. Ich trete ins Freie und laufe hinter den anderen her. Flatterndes Absperrband leitet uns über den Asphalt. Die Menge teilt sich in Vorne- und Hinteneinsteiger*Innen. Flughafenpersonal achtet auf Ausreißer*Innen. Ein erhobener Zeigefinger und ein streng blickendes Gesicht verbieten mir das Fotografieren mit meinem Handy.
Die Treppe zum Flugzeug ist steil. Oben werde ich von freundlich lächelnden Stewards und Stewardessen begrüßt. Eine von ihnen möchte erneut mein Ticket sehen. Ich hatte es schon weg gepackt. Innen ist es stickig. Ich schleiche einem weiteren unbekannten Rucksack hinterher, Stück für Stück durch den beidseitig von drei Sitzplätzen gesäumten engem Gang. Viele Plätze sind bereits belegt. Die Sitzenden sind damit beschäftigt, ihre Habseligkeiten und Extremitäten optimal zu platzieren, einige schauen sich um, mich erwartungsvoll an oder auf ihre Mobilgeräte. Man kann ihnen erst auf die Hinterköpfe schauen und dann in ihren Schoß. Die Kopflehnen sind auf der Rückseite leuchtend gelb mit einer Vertiefung in Din A vier Format. Unter einem Werbebanner sind Skizzen mit Handlungsanleitungen für den Notfall angebracht. Erinnert in comicartiger Kästchenanordnung an eine Fotolovestory in der Bravo. Der Gang ist so eng, dass keiner am anderen vorbei gehen kann. Eine Frau versucht es trotzdem und quetscht sich entgegen der Laufrichtung an den Taschen und Leuten vorbei. Ich versuche Platz zu machen. Als ich meine Sitzreihe erreiche, sind alle Stauräume in Reichweite belegt. Ich schiebe mich auf und meine Tasche unter den Sitz. Es ist sehr eng. Während man im Gang aufrecht stehen und laufen kann, ist man in der Sitzreihe als durchschnittlich große Person gezwungen, seinen Kopf zur Seite zu neigen oder sich umgehend zu setzen. Ich strecke meinen Arm, um die Luftzufuhr zu regulieren. Es dauert eine gewisse Zeit, bis alle Passagiere ihren Platz und eine Position gefunden haben. Die Flugbegleiter*Innen gehen kontrollierend durch den Gang, räumen einige Taschen hin und her und drücken anschließend die Gepäckfächer zu. Beim Einrasten der Klappen klackt es angenehm. Ein leichtes Ruckeln, ein Blick aus dem Fenster, das Flugzeug hat sich in Bewegung gesetzt. Draußen ist es dunkel. Ich blicke trotzdem durch das kleine Fenster. Die Flügel blinken. Eine Stimme von Band begrüßt die Fluggäste und erklärt die Verhaltensregeln im unwahrscheinlichen Fall von Turbulenzen. Kaum einer schaut den drei Damen zu, die in einem Abstand von fünf Sitzreihen eingeübt, ohne eine Miene zu verziehen und synchron zueinander und zur Stimme die Handgriffe mit Gurt, Rettungsweste und Atemmaske vorführen. Ich schaue mir das bunte Bild vor mir an. Ohne Katastrophe ist das Ein- und Aussteigen ja schon eine Katastrophe. Der Mann in der Sitzreihe neben uns checkt noch schnell sein Handy. Er schreibt und tippt ziemlich schnell mit seinen großen Fingern. Nach Beendigung der Performance kontrollieren die Stewardessen Sitzreihe für Sitzreihe Anschnallgurte, Armlehnen und Fensterblenden. Das Hauptlicht im Flugzeug erlischt und wird durch eine futuristisch wirkende indirekte Lichtquelle an den Seitenwänden ersetzt. Viele Arme strecken sich, um kleine runde Leselampen über den Köpfen anzuknipsen. Bitte-Anschnallen-Symbole leuchten neben Nichtraucherhinweisen.
Ich spüre, wie mein Körper nach vorn kippt und dann in den Sitz zurückfällt. Das Flugzeug ist abrupt stehengeblieben. Ich muss an Insekten denken, die während einer Fahrt im Auto herumfliegen. Ob sie auch an die Front- oder Heckscheibe schlagen, wenn das Auto unerwartet eine Vollbremsung macht? Nach kurzem Moment beginnen die Turbinen laut zu dröhnen. Man hört keine Gesprächsfetzen mehr. Weil das Geräusch sie überdeckt, oder weil keiner mehr spricht. Dann setzt sich das Flugzeug in Bewegung. Gewackel, Gedröhne, Lichter ziehen am kleinen Fenster vorbei. Das Rauschen wird leiser, ein ganz weicher Auftrieb. Ich werde in den Sitz gezogen und spüre Druck in den Ohren. Ich höre Zeitungsgeknister vom Leser hinter mir. Draußen ist es stockdunkel. Warum Stock? Was hat das Dunkel mit einem Stock zu tun? Kein Horizont verrät die Schräglage der Maschine sondern mein Gefühl. Auf den Lehnen meines Sitzes sind bereits die Arme meiner Nachbarn abgelegt. Ich fühle mich eingeengt. Meine Körpergröße ermöglicht mir gewisse Beinfreiheit. Zumindest mehr als dem Herrn mit Handy, der mit seinen Knien an die vordere Sitzreihe stößt.
Es ertönt ein Pling und das Licht wird wieder angeschaltet. Die Anschnallpflicht erlischt. Einige Passagiere erheben sich sogleich von ihren Sitzen und kramen in ihren Taschen, die sie ungeschickt aus dem Stauraum über den Sitzen hervorholen.
Der Flugzeuginnenraum ist wie ein langer Schlauch geformt. Die Wände und die Decke sind aus Einzelteilen zusammengesetzt. Alles abgerundet und grau, die gelben Kopflehnen tupfen Farbe hinein. Der Boden ist mit blaumelliertem Teppich ausgelegt. Nicht jeder Fensterplatz hat ein Fenster. Der Abstand der Sitze ist nicht an die Abmessungen der Wandteile angepasst.
Ich fühle mich betäubt und denke an den Film mit Leonardo. Ein falscher Doktor am Operationstisch. Einem Busfahrer oder Taxifahrer kann man ins Gesicht schauen und im Zweifelsfall schnell irgendwo aussteigen. Im Flugzeug ertönt nun eine männliche Stimme über die Lautsprecher und gibt sich als Pilot des Fluges aus. Er spricht von Flughöhe, Flugverlauf und eleganter Linkskurve. Seine Stimme klingt nett und entspannt. Trotzdem fühle ich mich irgendwie ausgeliefert. Ob das Anschnallen wirklich etwas bringt? Mein Freund behauptet zynisch, angeschnallte tote Körper lassen sich mit Hilfe der Sitzplatznummern schneller identifizieren. Wir sind kaum zehn Minuten in der Luft, schon beginnen die Stewardessen mit der Verkaufsshow. Zuerst verteilen sie Zeitschriften. Ich blättere durch Summer Deals, Reach for the Stars, Gentlemen´s corner, Travel Accessoires, Super Travel Gadgets, Female Fraggrances und Sun kissed Skin. Es ist eines dieser Hefte, die in der Mitte die Leserichtung wechseln und gewendet werden müssen. Vier Gerichte gibt es ausschließlich online und müssen vor 7:59 Uhr online bestellt werden: Pre Order Online. Wer macht denn sowas? Und es gibt einen Vegan Meal Deal namens Veganlicious. Zwischen zwei Sitzen hindurch glänzt ein Teil eines weiblichen Oberarms. Die leberbefleckte Haut schafft einen interessanten Kontrast zu den glatten, unsauber wirkenden Plastiksitzen.
Die Stewardessen nehmen Bestellungen für warme Gerichte entgegen und verkaufen Knabberzeug. Sie notieren auf den Plastikverpackungen, welcher Sitzplatz Veganlicious bestellt und welcher die Gourmet Snackbox. Schleierhaft ist mir, warum sie Bargeld in einem Plastikbecher auf dem Wagen herum schieben, statt eine Kasse oder Box zu benutzen. Auf der nächsten Runde sind die Getränke dran. Kaffee, Tee oder Alkohol. Ein Dosenbier kostet sechs Euro und ist ungekühlt. Es gibt Wein, Sekt, Säfte, Cola, Limo, Wasser mit und ohne Kohlensäure. Dann werden leere Chipstüten, Trinkbecher und Plastikflaschen eingesammelt.
Ich blicke über die Stuhllehnen nach vorn und sehe die oberen Hälften der Hinterköpfe. Die Haarfarben staffeln sich braun, braun, schwarz, grau, schwarz, braun braun. Nun laufen die Stewardessen gezielt zu Sitznummern um das bestellte Essen zu servieren und Rückgeld zu verteilen. Der Platz im Flugzeug ist mit dem Maximum an Sitzen gefüllt. Der Gang ist schmaler als in einem Zug und die Fenster kleiner. Obwohl der Blick von oben so spannend ist. Ich würde mir einen durchsichtigen Boden wünschen. Oder vermutlich würde mir dann übel werden.
Das straffe Verkaufsprogramm wird mit einer Lotterie ergänzt. Übers Band schürt eine weibliche Stimme die Hoffnung auf den großen Geldsegen (Hauptgewinn 1 Million Euro und diverse Autos) und triggert vorsichtshalber noch den Mitleidsknopf (arme Kinder in fernen Ländern). In der Zeitschrift sind zum Beweis einige Fotos abgebildet auf denen glückliche Gewinner hinter riesigen Urkunden und neben Autos mit offenen Türen stehen. Daneben Fotos lächelnder weißer Menschen mit dunkelhäutigen Kindern im Arm. Charity Visits. Sparen kann man, indem man drei für einen kriegt oder fünf für drei oder so. Zwei Stewardessen halten die Scheine gefächert vor sich und gehen zügig hintereinander durch den Gang. Sie sehen aus, als könnten sie sich selbst nicht vorstellen, dass jemand auf den Unsinn reinfällt. Man müsste sich sicherlich kompliziert online anmelden, eine Emailadresse angeben um zugespamt werden zu können.
Der nächste Programmpunkt ist eine weitere Mülleinsammung. Danach meldet sich der Kapitän zu Wort und kündigt die zeitnahe Landung an. Ich habe den Eindruck, dass das Flugzeug bereits an Höhe verloren hat. Nach einigen Minuten werden wir per Leuchtanzeige aufgefordert uns erneut anzuschnallen. Nach einem Kontrollgang der Flugbegleiter*Innen wird das Hauptlicht ausgeschaltet und die Landung eingeleitet. Die Lichter am Flügel blinken und die auf der Erde kommen näher. Es sieht schön aus, ein bisschen wie ein Sternenhimmel auf Erden.
Mein Körper spannt sich an und erwartet das Aufsetzen der Maschine. Schließlich ein doppelter Hopser und das Flugzeug geht lautstark in die Bremsen. Ich blicke weiterhin aus dem Fenster und sehe die aufgestellten Klappen am Flügel. Das Dröhnen wird leiser und das Rascheln meiner Sitznachbarn lauter. Der Mann mit den eingeklemmten Beinen hat bereits sein Handy in den Händen und tippt. Ich sehe, wie er über die Oberfläche von Facebook scrollt und immer mal wieder Likes vergibt. Dann öffnet er Whatsapp und schreibt eine Nachricht, bin gelandet. Das Flugzeug hält. Kaum eine Sekunden später stehen die ersten, öffnen Klappen und wuchten Koffer. Dann warten wir halb im Gang stehend mit Knien auf Sitzen und zur Seite geneigten Köpfen. Draußen ist es windig und dunkel. Ich trete ins Freie, atme tief ein und steige die Stahltreppe hinunter. Das Geräusch der rollenden Koffer auf dem Asphalt klingt dumpf, irgendwie irreal.